PHILOSOPHIE

Die Stimme ist in Sprache und Gesang das wesentlichste und elementarste Ausdrucks-, Kunst- und Kommunikationsinstrument.

Vom ersten Moment unseres Seins ist unsere Stimme an den Atem und Körper gebunden und macht Gefühltes und Erlebtes hörbar.
Im Gesang erreicht der Ausdruck eine noch weitaus umfangreichere und höhere/tiefere Ebene als in der Sprechstimme, individuell in Dynamik und Klangfarbe. Wird dieses Kommunikations- und Ausdrucksinstrument unterdrückt, behindern und unterdrücken wir nicht nur die sängerische Atmung und den Bewegungsapparat, sondern auch einen hohen Anteil unseres Seins.

Der Mensch hat von Natur aus eine Gesangsstimme und muss singen!
"Nur durch Gesang wird eine Vollatmung erreicht!" (Dr.J. Parow)


Die Kultur, Erziehung und Umwelt bestimmen die persönliche Entwicklung,- wie Mensch zu sein hat- und beeinflussen und steuern auch somit dirkt das Stimm- und Körperverhalten. Es wird bewertet und unter-geordnet, man macht sich gefällig, man hält den Mund und zeigt keine Emotionen...alles ist durchdacht...
Glücklich, wer seinen Gesang erhalten hat, wenngleich ja auch hier Bewertung und Anpassung die Begleiter sind, sei es von Seiten des Zuhörers und des Sängers selbst. Das ständige Bewerten von Grund auf erschwert es dann auch dem Berufssänger auf seinem beruflichen Werdegang seine wirklich ureigene Stimme zu benutzen. Erst recht, wenn sie in frühester Kindheit schon zugedeckt oder die Singstimme gar nicht oder nur selten benutzt werden durfte.
Wie kann Gesang Kunst werden, wenn die natürlichen Gesetzmä§igkeiten von Stimme und Körper nicht(mehr) natürlich ineinander greifen?-- Der Mensch ist erfinderisch und denkt sich "neue Techniken" und "Erkenntnisse" aus und versucht wissend oder unwissend der Natur ein Schnippchen zu schlagen. Dies mag für einige Zeit greifen und vielleicht auch interessant klingen und man mag es dann vielleicht auch für Kunstgesang halten. Dass dieser Kunstgesang künstlich war, zeigt und rächt sich immer im Laufe der Sängerkarriere durch Funktionsstörungen nicht nur im Stimmapparat, sondern auch in Form von Fehlatmung und körperlichen Beschwerden, bis hin zu emotionalen Beschwerden oder psychischen Erkrankungen.

Meine Aufgabe sehe ich darin, die singenden Menschen auf dem Weg zu sich selbst und ihrer ureigenen Stimme zu begleiten, damit sie die Kraft der naturgegebenen Ganzheitlichkeit im Gesang erfahren, erleben und erkennen, als Basis für die Gesangskunst und in der Gesangskunst.